Renault 36R
Renault 36R | |
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Restaurierter Renault 36R, ausgestellt auf der Retromobile 2018 | |
Basisinformation | |
Hersteller | Renault |
Modell | Renault ACD 1 |
Produktionszeit | 1939–40 |
Varianten | keine |
Vorgängermodell | keiner |
Nachfolgemodell | keiner |
Besatzung | 2 |
Technische Daten [1] | |
Eigengewicht | 2,7 t |
Nutzlast | 1,4 t |
Länge | 3,15 |
Breite | 1,70 |
Höhe | 1,90 |
Radstand | entfällt |
Spurweite | 1,49 |
Motor | 4-Zylinder-Ottomotor Renault |
Leistung | 38 PS (28 kW) |
Geschwindigkeit | 35 km/h |
Antriebsformel | Vollkette |
Bereifung | entfällt |
Der Renault 36 R war eine im Zweiten Weltkrieg verwendete französische Vollkettenzugmaschine.
Geschichte
Seit 1932 wurde der Renault UE Chenillette für die französische Armee gebaut, ein kleines gepanzertes Fahrzeug, dazu bestimmt, Versorgungsgüter in die vorderste Linie zu bringen oder auch schwere Waffen der Infanterie (Granatwerfer, Panzerabwehrgeschütze) zu transportieren. Schon bald kam die Idee auf, ein derartiges Fahrzeug mit gleichem Motor und gleichem Fahrgestell, aber in ungepanzerter Variante zu bauen. Einerseits waren Fahrgestell und Motor gleich dem Renault UE, wodurch die Schulung der Soldaten, aber auch Wartung und Ersatzteilbeschaffung vereinheitlicht wurde. Durch den Wegfall der (in manchen Fällen unnötigen) Panzerung wurde die Nutzlast gegenüber dem Renault UE erhöht.
Im Jahr 1935 erstellte Renault einen ersten Prototyp unter der Werksbezeichnung Renault ACD 1. Nach umfangreichen Tests wurde die Einführung 1936 befohlen und eine Serie von 260 Stück bestellt, ein erstes Serienfahrzeug im Januar 1938 abgeliefert. Die Produktion lief allerdings sehr schleppend an, im August 1939 waren erst 14 Fahrzeuge abgeliefert, und die Fertigstellung des Restes zog sich bis März 1940 hin. Weitere Bestellungen erfolgten nicht, das Fahrzeug wies schlechtere Leistungen auf als der zeitgleich für gleiche Aufgaben gebaute Lorraine 37L[2].
Im Rahmen des Frankreich-Feldzuges fielen einige Renault 36 R als Beute in deutsche Hände. Sie wurden offenbar weiterverwendet[3]. Eine Kennnummer fremden Geräts erhielten sie allerdings offenbar nicht.
Technik
Das Fahrzeug hatte das Fahrgestell und Kettenlaufwerk des Renault UE. Auch der Motor (vier Zylinder, Bohrung × Hub 75 × 120 mm, Hubraum 2121 cm³, 38 PS) war mit dem des Renault UE identisch. Es handelte sich um eine ausgereifte Konstruktion aus dem Jahre 1920, die seit Jahren im PKW Renault Primaquatre und in diversen leichten LKWs eingebaut war. Ebenso gab es von diesem Motor Sechs- und Achtzylinder-Ausführungen, letztere eingebaut z. B. im Panzer AMR 33 und AMC 34.
Das Fahrzeug führte üblicherweise einen auf Ketten laufenden Anhänger mit, den gleichen, den auch der Renault UE zog. Dieser Anhänger wog leer 776 kg und hatte eine Nutzlast von 500 kg[4]. Allerdings sank die Höchstgeschwindigkeit mit Anhänger von 35 auf 28 km/h[5]. Schließlich wog das Gesamtfahrzeug beladen mit Anhänger 5,35 Tonnen. Mit 7 PS/Tonne war damit das Fahrzeug ziemlich untermotorisiert. Die Fahreigenschaften und Leistungen dürften denen des Renault UE entsprochen haben: Soweit letztere bei der Wehrmacht z. B. zum Ziehen der 3,7-cm-PaK 36 eingesetzt wurden, wird in den deutschen Divisionsgeschichten über die Zuverlässigkeit der Fahrzeuge sehr geklagt, die häufig im Russlandfeldzug 1941 nach wenigen hundert Kilometern bereits den Dienst endgültig versagten.
Literatur
- Walter J. Spielberger: Beute-Kraftfahrzeuge und -Panzer der deutschen Wehrmacht. In: Militärfahrzeuge. 2. Auflage. Band 12. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1992, ISBN 3-613-01255-3 (zit. als „Spielberger, Beute“).
- Bart Vanderveen: The Observer's Army Vehicles Directory to 1940. London – New York 1974, ISBN 0 7232 1540 5, zit. als „Vanderveen to 1940“
- Francois Vauvillier, Jean-Michel Touraine: L'automobile sous l'uniforme, Paris 1992, ISBN 2-7072-0197-9, zit. als „Vauvillier/Touraine“
Weblinks
- Holger Erdmann, Kfz der Wehrmacht
Einzelnachweise
Panzer | Kavalleriepanzer: AMR 33 • AMR 35 • AMC 34 • AMC 35 • Renault ZT • Hotchkiss H-35 • Hotchkiss H-39 • Somua S-35 |
Gepanzerte Fahrzeuge (Spähfahrzeuge / Infanterieschlepper) | Infanterieschlepper: Lorraine 37L • Lorraine VBCP • Renault UE Chenillette |
Halb- und Vollkettenschlepper (ungepanzert) | Citroën-Kégresse Halbkettenfahrzeuge • Citroën-Kégresse P7bis • Citroën-Kégresse P10 • Citroën-Kégresse P14 • Citroën-Kégresse P15N • Citroën-Kégresse P17 • Citroën-Kégresse P19 • Citroën-Kégresse P107 • Renault 36R • SOMUA MCG • SOMUA MCJ • SOMUA MCL • Unic P107 • Unic TU1 |
Geländefahrzeuge | Berliet VPR • Berliet VPB • Berliet VPDT • Berliet VPDS • Berliet VUDB4 • Berliet VURB2 • Citroën W 15 T • Hotchkiss W 15 R • Hotchkiss W 15 T • Laffly V 15 R • Laffly V 15 T • Laffly S 15 R • Laffly S 15 T • Laffly S 20 TL • Laffly S 25 T • Laffly S 35 T • Laffly S 45 T • Latil M7T1 • Latil M7TZ • Latil M2TZ • Latil M2TL6 • Latil KTL • Latil TARH • Latil M7Z • Lorraine 24/58 • Lorraine 28 • Lorraine 72 • Lorraine 75 • Lorraine VLTT • Latil TL • Renault AHD • Renault MH • Renault OX |
Lastkraftwagen | Citroën 23 • Citroën 32 • Citroën 45 • Renault 1 1/2t • Renault AGR • Renault YF • Matford F917WS • Panhard 5t • Panhard K116 Armeé • Latil M2B1 • Latil FB6 • Peugeot DK5 • Bernard 6xX • Renault 6xX • Willeme 6xX |
Personenkraftwagen | Citroën 11CV • Citroën 15CV • Citroën C4-G • Citroën C6 • Hotchkiss 680 • Peugeot 202 • Renault Primaquatre • Peugeot 402B • Renault Viva Grand Sport • Renault Vivastella • Simca 5 • Simca 8 |
Motorräder | Gnome&Rhone D.5.A. 1938 • Gnome&Rhone AX2 1938 • Gnome&Rhone 750 Armée • Monet-Goyon L5A1 1935 • Renet Gillet G.1 1937 • Terrot VA 1934 • Motobecane B1V2 1940 • Peugeot P53 1939 • Peugeot 135 1939 • Terrot RDA 1939 • Terrot RGMA 1939 |